Stromtarife bestehen aus Arbeitspreis pro Kilowattstunde und Grundpreis pro Monat. Wer beide Bestandteile kennt, kann die eigene Rechnung besser einschätzen und Tarife gezielt vergleichen.
Verbrauch, Cent pro kWh und Grundpreis eintragen.
Jahreskosten: 1.424,00 Euro
davon Arbeitspreis: 1.280,00 Euro ( Prozent)
davon Grundpreis: 144,00 Euro ( Prozent)
Werte dienen der Orientierung. Exakte Preise hängen vom konkreten Tarif und vom Netzgebiet ab.
Jeder Stromtarif besitzt einen verbrauchsabhängigen und einen festen Preisbestandteil. Der verbrauchsabhängige Teil ist der Arbeitspreis. Er wird pro Kilowattstunde berechnet. Der feste Teil ist der Grundpreis. Er fällt pro Monat an, unabhängig vom Verbrauch.
Beide Bestandteile zusammen bestimmen die Höhe der Stromrechnung. Hinzu kommen Steuern, Abgaben und Netzentgelte, die in der Tarifkalkulation bereits eingerechnet sind. In der Abrechnung sind Arbeitspreis und Grundpreis meist klar ausgewiesen.
Formel für Jahreskosten:
Jahreskosten = Jahresverbrauch in kWh × Arbeitspreis in Euro pro kWh + Grundpreis in Euro × 12
Je höher der Verbrauch, desto stärker wirkt sich der Arbeitspreis aus. Bei niedrigem Verbrauch fällt der Grundpreis im Verhältnis stärker ins Gewicht. Darum passen bestimmte Tarifmodelle eher zu kleinen Haushalten, andere eher zu großen Verbrauchern.
Die folgenden Beispiele nutzen vereinfachte Annahmen. Sie zeigen, wie sich die Kostenstruktur mit dem Verbrauch verändert. Grundlage ist ein Arbeitspreis von 32 Cent pro kWh und ein Grundpreis von 12 Euro pro Monat.
Einpersonenhaushalt mit 1.600 kWh pro Jahr.
Arbeitspreis: 1.600 × 0,32 Euro = 512 Euro. Grundpreis: 12 × 12 Euro = 144 Euro. Gesamtkosten: 656 Euro.
Anteil Arbeitspreis: rund 78 Prozent. Anteil Grundpreis: rund 22 Prozent.
Haushalt mit 3.500 kWh pro Jahr.
Arbeitspreis: 3.500 × 0,32 Euro = 1.120 Euro. Grundpreis: 144 Euro. Gesamtkosten: 1.264 Euro.
Anteil Arbeitspreis: rund 89 Prozent. Anteil Grundpreis: rund 11 Prozent.
Haushalt mit 6.000 kWh pro Jahr, etwa mit vielen Stromverbrauchern.
Arbeitspreis: 6.000 × 0,32 Euro = 1.920 Euro. Grundpreis: 144 Euro. Gesamtkosten: 2.064 Euro.
Anteil Arbeitspreis: rund 93 Prozent. Anteil Grundpreis: rund 7 Prozent.
Je höher der Verbrauch, desto stärker dominiert der Arbeitspreis die Kosten. Bei kleinen Verbräuchen kann ein niedriger Grundpreis entscheidend sein. Bei hohen Verbräuchen lohnt ein genauer Blick auf den Centbetrag pro Kilowattstunde.
Stromanbieter kombinieren Arbeitspreis und Grundpreis auf verschiedene Weise. Daraus entstehen unterschiedliche Tarifmodelle, die für bestimmte Verbrauchsprofile gedacht sind.
Für die Einordnung von Preisen hilft die Seite Strompreise aktuell. Dort werden typische Bereiche für Cent pro kWh beschrieben.
Die monatlichen Abschlagszahlungen setzen sich aus Arbeitspreis und Grundpreis zusammen. Der Versorger schätzt für das kommende Jahr deinen Verbrauch und teilt die erwarteten Kosten durch zwölf. So entsteht ein Abschlag pro Monat.
Weicht der Verbrauch deutlich von der Schätzung ab, passen sich Nachzahlung oder Rückzahlung in der Jahresrechnung an. In manchen Fällen ist eine Anpassung der Abschläge sinnvoll, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden.
Nähere Hinweise zu Abschlagszahlungen findest du auf der Seite:
In einem Stromvergleich werden Tarife mit ihrer Kostenstruktur in einer Liste dargestellt. Dort siehst du Gesamtpreis, Arbeitspreis, Grundpreis, Laufzeit, Preisgarantie und Bonus. So lässt sich schnell erkennen, wie der eigene Tarif im Marktvergleich abschneidet.
Starte den Vergleich mit deiner Postleitzahl und deinem Jahresverbrauch. Danach kannst du die Sortierung und Filter anpassen. Möglich sind Sortierungen nach Gesamtpreis, Laufzeit, Preisgarantie oder Ökostrommerkmalen.
Je nach Verbrauchsklasse kannst du Tarife mit eher niedrigem Grundpreis oder mit eher niedrigem Arbeitspreis bevorzugen. Ein Vergleich zeigt den Unterschied in Euro pro Jahr.
Für die Wahl eines Verbrauchswertes helfen die Profile:
In der Ergebnisliste kannst du einzelne Tarife anklicken und Details zu Arbeitspreis und Grundpreis lesen.
Mit einem einfachen Ablauf lässt sich die eigene Tarifstruktur gut bewerten.
Suche die letzte Stromabrechnung oder den aktuellen Vertrag heraus. Dort stehen Arbeitspreis in Cent pro kWh und Grundpreis pro Monat.
Notiere den Jahresverbrauch in kWh. Dieser Wert ist maßgeblich für die Bedeutung des Arbeitspreises. Alternativ kannst du einen Richtwert aus Verbrauchsprofilen nutzen.
Multipliziere den Jahresverbrauch mit dem Arbeitspreis in Euro pro kWh. Addiere den Grundpreis für zwölf Monate. So erhältst du eine einfache Schätzung deiner Jahreskosten.
Trage dieselben Verbrauchswerte in den Stromvergleich ein. Vergleiche die Gesamtkosten und die Höhendifferenz in Euro pro Jahr. Achte dabei auf Laufzeit, Preisgarantie und Bonus.
Bei geringem Verbrauch kann ein niedriger Grundpreis sinnvoll sein. Bei hohem Verbrauch ist ein günstiger Arbeitspreis oft wichtiger. Wähle einen Tarif, der zu deinem Profil passt.
Nach der nächsten Jahresabrechnung kannst du die Entwicklung prüfen. Wenn sich Preise stark ändern, lohnt ein neuer Vergleich mit aktualisierten Werten.
Der Arbeitspreis ist der Preis für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom. Er wird in Cent pro kWh angegeben. Durch Multiplikation mit dem Jahresverbrauch entsteht der verbrauchsabhängige Teil der Stromrechnung.
Der Grundpreis ist ein fester Betrag pro Monat. Er fällt unabhängig vom Verbrauch an. Er deckt unter anderem Kosten für Messstellenbetrieb, Abrechnung und Teile der Netznutzung ab.
Multipliziere deinen Jahresverbrauch in Kilowattstunden mit dem Arbeitspreis in Euro pro kWh. Addiere den Grundpreis für zwölf Monate. So erhältst du eine einfache Schätzung der Jahreskosten.
In der Jahresabrechnung oder im Vertrag sind Arbeitspreis und Grundpreis als eigene Positionen aufgeführt. Viele Anbieter zeigen die Werte zusätzlich im Online Kundenbereich an.
Ein niedriger Grundpreis ist vor allem bei geringem Verbrauch interessant. Kleine Wohnungen, selten genutzte Objekte oder Haushalte mit sehr sparsamer Nutzung profitieren eher von Tarifen mit kleinem Grundpreis, auch wenn der Arbeitspreis etwas höher liegt.
Bei hohem Jahresverbrauch kann ein Tarif mit etwas höherem Grundpreis und deutlich niedrigerem Arbeitspreis vorteilhaft sein. Dann macht der verbrauchsabhängige Anteil den größten Teil der Kosten aus. Schon wenige Cent weniger pro kWh können mehrere hundert Euro im Jahr sparen.
Die erwarteten Jahreskosten aus Arbeitspreis und Grundpreis werden durch zwölf geteilt. Daraus ergibt sich der monatliche Abschlag. Weicht der tatsächliche Verbrauch von der Schätzung ab, wird dies in der Jahresabrechnung ausgeglichen.
Eine Preisgarantie legt fest, welche Preisbestandteile für einen bestimmten Zeitraum stabil bleiben. Je nach Tarif kann dies nur den Energieanteil oder auch weitere Bestandteile betreffen. In den Tarifdetails steht, welche Teile von Arbeitspreis und weiteren Kosten von der Garantie erfasst sind.
Du benötigst deine Postleitzahl und einen Wert für den Jahresverbrauch in Kilowattstunden. Für die Bewertung einzelner Tarife hilft zusätzlich der aktuelle Arbeitspreis und Grundpreis aus deiner Abrechnung als Vergleichswert.
Einmal im Jahr nach der Stromabrechnung ist ein sinnvoller Rhythmus. Bei deutlichen Preisänderungen oder neuen Angeboten im Markt kannst du auch zwischendurch einen Vergleich durchführen, um die eigene Kostenstruktur zu prüfen.